Zwischen Bremen und Bali – Mit Gott auf Reisen

Im Handel für 14,80 Euro, beim Autor 10,-.

240 Seiten mit 30 Bildern, erschienen im Donat – Verlag Bremen 2011. ISBN 978-3-943425-06-2.

„Einen Pfarrer hält es nicht in seiner Bremer Gemeinde. Er packt seinen Koffer, sorgt für Ersatz in seiner Kirche und geht mit Gott auf Reisen. Wo er auch hinkommt: auf Bali und die Osterinsel, nach Hong Kong und Istanbul, ans Mittelmeer und an die Ostsee, in die Alpen und zum Nordkap, stets erfährt er Neues über Gott, Krishna, Allah, Shiva und Buddha.“

Geistreich und mit dem Blick für das Wesentliche schildert der einst religiöse Vagabund seine fernen Begegnungen mit Vayan und Theophilus, Mustapha und Temu, Gaston und Sepp, Mehmet und Ian. Kolumbus und Albert Schweitzer, Cat Stevens und Stan Laurel, Reinhold Messner und Joachim Fuchsberger, Rudi Dutschke und Pater Pio, Rocky, der Freund Udo Lindenbergs von der Reeperbahn, Toni Turek und viele andere führen ihn zu Einsichten über Gott und die Welt, die zum Innehalten und Nachdenken über den großen und kleinen Sinn des Lebens einladen. Ob auf dem Münchener Flughafen oder in Bombay, in Singapur oder am See Loch Ness, immer geht es darum, die Ewigkeit im Augenblick zu entdecken. Ein Buch, das das uns alte Wahrheiten in einem neuen Licht sehen lässt und für religiöse Toleranz plädiert.“ (Quelle: Donat Verlag)

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BESPRECHUNG: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom  11.10.2012

Er ist nicht der Nichtsnutz, der schon in aller Frühe faul in der Sonne liegt und den Vater die schwere Arbeit in der Mühle allein tun lässt. Er wird auch nicht in die Welt gejagt, um sich sein Brot selbst zu verdienen. Nein, der moderne Taugenichts namens Volker Keller ist studierter Theologe und Pastor in der evangelischen Kirchengemeinde in Bremen-Vegesack. Er wird nicht von seiner Gemeinde verjagt, sondern er bricht von Zeit zu Zeit ganz eigenständig auf, um in der Welt da draußen, im buchstäblichen Sinn des Wortes, sein Heil zu suchen. Dann freilich ergeht es ihm wie dem romantischen Taugenichts, ein ewiger Sonntag zieht in sein Gemüt, und er stellt die vielen Reisen wie sein Vorbild oder Doppelgänger unter das Motto: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, / den schickt er in die weite Welt / dem will er seine Wunder weisen / in Berg und Tal und Strom und Feld.“ Die Reisen führen den „religiösen Vagabunden“, wie er sich nennt, wirklich in alle Welt: Wie der Taugenichts hält auch er sich nicht lange an einem Ort auf. Und wohin er auch kommt, ob ans Nordkap oder in die Wüsten Afrikas, ob nach Schottland oder Bali, ob nach China, Indien, Israel und Griechenland oder in die Vereinigten Staaten und die Türkei, überall geht es ihm um versöhnliche Begegnungen mit den Menschen fremder Länder, Kulturen und Religionen. Geschickt werden länderkundliche Informationen in die Erlebnisberichte eingebaut, ohne dass sie das Hauptanliegen des Verfassers verdrängten: die Versöhnung der fremden Religion mit dem christlichen Glauben. Und überall ist das Ergebnis des brüderlichen Dialogs verblüffend einfach zu erklären: „Mir ist klar geworden, was Reisen mir gibt: die Anschauung von der einen Menschheit, von der einen Welt, von dem einen Gott, der uns allen himmlischer Vater ist.“ Diese ausgleichende Befriedung gelingt, weil er die eigene Überzeugung und die christlichen Lehrsätze oft so entschärft, dass ein fruchtbarer Dialog möglich wird. Um der Versöhnung willen verklärt er idyllisch die Gegensätze der Religionen, ohne auf den Wahrheitsgehalt der christlichen Religion zu achten. So stellt er zum Beispiel das christliche Abendmahl auf eine Stufe mit der Zeremonie des gemeinsamen Teetrinkens in Japan. Heimgekehrt nach Deutschland, macht er solch fragwürdige Zugeständnisse nicht mehr. Er erlebt, wie hier „über alles Mögliche lang und breit gequatscht wird“ und wie die großen Themen wie Glaube, Sinn und Hoffnung keine Rolle mehr spielen – und zeigt, wie mit und durch Jesus Christus die kranke Gesellschaft gesund werden könnte. Im Schlusskapitel denkt Keller an seine „letzte Reise“. Er sehnt sich nach Verschmelzung des Ichs „mit dem göttlichen Du, nach mystischer Einheit“. Im Angesicht des Meeres weiß er wie der Taugenichts: „Es war alles, alles gut.“

  • Bremen: Erleuchtung unter`m Ginkgo
  • Nord-Ostsee-Kanal: Zufrieden wie auf Vanuatu
  • Ostsee: Segen gibt`s auf dem achten Deck
  • Zwischen Ostsee und Pazifik: Die Kreuzfahrt-Philosophie
  • „DDR“, Ostsee: Jagd auf die „Völkerfreundschaft“
  • Schweden: „Ein halbes Pfund Kaffee bitte – ungemahlen.“
  • Norwegen: Stille am Kap
  • Schottland, Loch Ness: Das Monster lebt! Natürlich!
  • Schottland, Gairloch: Wunderwerk Fliege
  • England, Scilly Inseln: Gartenglück
  • England, London: Pro und Contra zur Busswerbung
  • London: Die geschockte Lady
  • London: Cat Stevens alias Yusuf Islam
  • Die Niederlande: Noahs Taube gesichtet
  • Amerika: Mit dem Drachenboot über`s Meer
  • USA, New York: Jüdische Ruhe auf der 5th Avenue
  • New York: Schnipp: Hure. Schnipp: Heilige.
  • Südsee, Bora Bora, Moorea: Temu im Paradies
  • Südsee, Osterinsel: Sepps weiser Rat
  • Japan: Das Universum in der Teeschale
  • China, Hong Kong, Kow Loon: Chi fließt
  • Hong Kong, Hong Kong Island: Qualm für die Ahnen
  • Hong Kong, Ngong Ping: Zu Füßen Buddhas
  • Singapur: Eine Überdosis Magie und Mystik
  • Indonesien, Bali: „Mit den Christen stimmt `was nicht!“
  • Indien, Madurai: Yogi steht früh auf
  • Indien, Bombay: Seelenwanderung
  • Sri Lanka, Ngombo: „Guru“ Jesus
  • Afrika, Sahara: Getarnt durch die Wüste
  • Afrika, Lambarene: Friedliche Nilpferde
  • Mittelmeer. Lieber Pio und Gaudi, als Bohlen und Becker
  • Israel: „Heiliger, lach doch mal!“
  • Griechenland, Athos: Cacher bei den Einsiedlern
  • Altes Rom: Schluss mit Fressen und Saufen
  • Südtirol: Dem Messner bringt so schnell nichts um
  • Schweiz, Bern: Gott hieß Toni
  • Österreich, Alpen: „Wir sind dann auch mal weg.“
  • Türkei, Istanbul: Salam aleikum in der Blauen Moschee
  • Türkei, Antakya: Frieden unter`m Halbmond
  • Türkei/Deutschland: Mehmet gehört zu Deutschland
  • Weißrussland, Tschernobyl: Großer Absturz
  • Polen, Warschau: Allmächtiger oder gütiger Gott?
  • Zurück in Deutschland: Die schlaue Tine trägt ein Kreuzchen
  • München, Bahnhof: Zug verpasst – Zeit gewonnen
  • München, Theater: Wenn die Lüge Diplomatie genannt wird
  • Passau: Küsse von zehn jungen Damen
  • Berlin: Rudi Dutschkes Heilig Abend
  • Travenbrück, Nütschau: Ein Mönch mit durchschossenem Gesäß
  • Hamburg, Reeperbahn: Rockies Erleuchtung
  • St. Pauli: Der Koffer neben dem Fußballfeld
  • Steyerberg: Raus aus dem Körper – dem Licht entgegen
  • Bremen-Vegesack: Innere Stimme, äußere Stimme?
  • Vegesack, Bahnhof: Wenn die Seele verhungert
  • Vegesack, Stadtkirche: Kurz-Konfus für RTL
  • Vegesack, Hafen: Thekentheologie
  • Vegesack, Arztpraxis: Der Kopf unter`m Tuch
  • Bremen-Stadt, Universität: Treppenhausbeter
  • Ohne Ort und Zeit: Das „ewige“ Meer
  • Ohne Ort und Zeit: Ewiges im Augenblick